Wesen aus der Spindel by Horst Hoffmann

Wesen aus der Spindel by Horst Hoffmann

Autor:Horst Hoffmann [Hoffmann, Horst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Große Leere, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1993-12-16T01:00:00+00:00


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Kallia war in den zweitbesten Händen.

Ein Michael Rhodan wäre kein Roi Danton gewesen, wenn er nicht einkalkuliert hätte, daß ihr Experiment scheitern konnte. Also waren die besten und modernsten Medoroboter an Bord; sie gaben Kallia Nedrun alles, was sie benötigte, um die Zeit zu überstehen, bis sie in eine Klinik kam. Kallia hatte mehrere Knochen- und Rippenbrüche, vor allem aber innere Verletzungen, die trotz Medo-Robotern auf der CHIMAIRA nicht zu behandeln waren.

In den besten Händen - hier draußen an der Grenze des Solsystems. Kallia mußte in andere Hände, wo bessere Möglichkeiten zur Verfügung standen, und sie mußte bald dorthin.

Geschah das nicht, so war nicht auszuschließen, daß sie den Folgen ihrer schweren Verletzungen erlag. „Die beiden anderen", sagte Myles Kantor leise, „haben wenigstens nichts gespürt. Es war gut, daß wir den Leichnam der jungen Spezialistin mitgenommen haben, Mike. Die Roboter haben Banda untersucht. Vom Brustkorb bis hin zu den Hüften ist alles zertrümmert."

Banda Millenea Jakusk, das war ihr vollständiger Name gewesen.

Prytt Bawaldu hatte der zweite Tote geheißen.

Und ihr Mörder ging weiter im Schiff um, wie magnetisch angezogen von allen Stellen, wo er mit reiner Körperkraft und seinem erbeuteten Strahler größtmöglichen Schaden anrichten konnte. „Er besitzt eine unglaublich schnelle Auffassungsgabe", hörte Michael sich sagen, als er zwischen Myles und dem Tank saß, in dem Kallia Nedrun waagrecht in einem Medotank lag. „Er wurde in eine neue Welt geworfen. Seitdem er zum erstenmal die Augen aufschlug, muß er alles analysiert haben, was er sah, hörte und erlebte. Als er den Strahler an sich brachte, schoß er sofort wild um sich. Er wußte also da schon, wie man mit einem Instrument umgeht, das er vorher nie in den Fingern gehabt hatte."

„Warum ist es schiefgegangen, Mike?" fragte Kantor, dunkle Ringe unter den Augen. Für einen Moment schien er die Sorge um Kallia in den Hintergrund drängen zu können. „Was haben wir falsch gemacht?"

Danton erwiderte seinen verzweifelten, hilflosen Blick und zuckte mit den Achseln. „Nichts, für das ich eine Erklärung wüßte, Myles. Wir haben es so gemacht wie die Haluter.

Wir hatten genug Energie. Du hast sogar - wie Icho Tolot - das Segment eigenhändig in die Spindel eingesetzt. Wir bildeten einen reinen Genpool. Ich weiß nicht, was wir vielleicht trotz allem übersehen haben."

„Übersehen ..." wiederholte Kantor die Worte langsam und mit seltsamer Betonung.

Mike Rhodan bekam eine Alarmmeldung. Zwei griff Energieverteilerstationen an. Es wurde nachgefragt, ob jetzt nicht doch Spezialisten losgeschickt werden sollten, um dem Monster mit Impulsstrahlen den Garaus zu machen.

Michael konnte den indirekten Vorwurf nicht überhören, daß er zu lange zögerte, das Ungeheuer zu vernichten. Wie sollte er auch, er machte ihn sich längst selbst. Hätte er unten, im Hangar, gleich scharf geschossen ...

Er ordnete an, abzuwarten und Energiesperren zu errichten, obwohl sich solche bisher als wirkungslos erwiesen hatten. Selten hatte er Verantwortung so gehaßt wie in diesen Minuten. „Übersehen", Myles Kantor nickte, vor sich hin brütend. „Ja, vielleicht haben wir etwas übersehen, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht ist es uns einfach nicht bestimmt, ein Spindelwesen zu erschaffen. Ein echtes, meine ich."

„Spinnst du jetzt?" fragte Mike ärgerlich.



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